Philosophie

Wir befinden uns mitten in einer Periode des großen Artensterbens, dennoch sind die meisten Menschen blind dafür. Sie sind so beschäftigt mit ihrem trivialen Zirkus, den anthropozentrischem Zeitvertreiben, Sport, Kunst, Klatsch, Politik, Wein, Essen und Unterhaltung. Die Menschen fiedeln, während die Erde brennt. Captain Paul Watson, www.seashepherd.org

Ich war eine Zeit lang überzeugt von den Erkenntnissen des Charles Darwin. Sie gaben viel her zur Erklärung der Welt. Und doch enden sie beim zivilisierten Menschen. „Der Stärkere gewinnt“ – Nein. Dieser schützt und pflegt auch kranke und schwache Menschen in der Gesellschaft. Zum Glück, sagen  alle zivilisierten Menschen. Es gab und gibt durchaus noch Naturvölker, die Kranke aus ihrem gesellschaftlichen Kreis verbannen. Und trotzdem leben sie im Einklang, sie scheinen weitaus friedlicher als unsere Völker des Westens. Wie kann es sein, daß der zivilisierte Mensch doch eigentlich aus religiöser,  aufklärerischer und wirtschaftlicher Sicht eine der höchsten Stufen der Zeitgeschichte erreicht hat und dabei noch so viel Unrecht, Gewalt und Kriege dazu gehören?

Die Schwächsten schützen heißt für mich auch, niemanden auszubeuten oder seinen eigenen Lebensraum zu zerstören. Genau das ist aber in den letzten  1000 Jahren die Grundlage der wirtschaftlichen Verbesserung. „Money makes the world go around“ – ja, aber ist das gut? Ist es nicht besser, die wirtschaftlichen Ideale neu zu überdenken?

Der Mensch ist für mich eines von vielen Lebewesen, das das gleiche Recht hat, auf diesem Planeten zu leben wie alle anderen. Leider ist dieses „Recht“ mittlerweile absolut überstrapaziert worden. So viele Arten, die durch den Menschen und seinen Umgang mit der Erde ausgestorben, gequält und aus ihrem natürlichen Lebensraum vertrieben worden sind! Kein anderes Lebewesen hat das bisher getan, ohne daß nicht das ganze System daran Schaden genommen hat, bzw. kaputtgegangen ist.

Aber der Mensch überdenkt selten die Ursachen, sondern verschlimmbessert immer nur an der Oberfläche, womit er nichts bewirkt, außer daß in vielen Fällen alles noch schlimmer wird. Beispiel: Getreidesamen. Wenn auf Böden aus verschiedenen Gründen (oft durch Ausbeutung oder Umweltverschmutzung durch den Menschen) keine Pflanzen mehr gedeihen können, wird nicht dem Boden geholfen, bzw. die Verschumutzung beseitigt, sondern Pflanzen derart gezüchtet, bzw. genmanipuliert oder sogar geklont hergestellt, so daß sie mit diesen schlechten Bedingungen trotzdem klarkommen. Und- wen wundert´s – schon sprechen doch die Argumente der Verantwortlichen sich so aus, daß man an den schlechten Bedingungen nichts ändern muß, denn es gibt ja eine plausible und vor allem – kurzfristig gedacht – „billigere“ Lösung! Das wird dann als Fortschritt bezeichnet. Die Wirtschaft und die Forschung reichen sich die Hände und expandieren noch mehr, so daß sie gegen noch mehr Verschmutzung und Zerstörung etwas erfinden müssen. Der Teufelskreis nimmt seinen Lauf!

So war es schon immer? Fortschritt ist eine Natur der Menschen? Ich bezweifle dies. Vielleicht ist dies auch nur ein weiterer Aberglaube, der von Unternehmen, die Gewinn maximieren wollen, verbreitet wird, damit man diese Lebensform nicht aufgibt. Selbst wenn diese Lebensform lange angedauert hat, so bedeutet es doch nicht, daß man nicht umdenken kann. Der aktuelle Notstand der Welt zeigt dies doch: Es muß sich etwas ändern. Alte Werte, alte Lebensweisheiten, alte Überzeugungen müssen in Frage gestellt und im besten Falle geändert werden! Dies ist auch etwas, was schon immer in der Menschheitsgeschichte geschah. Sonst hätte es nie Emanzipation gegeben, sonst wäre die Erde immer noch eine Scheibe. Denkanstöße geben, in schlimmen Situationen umdenken!Es scheint, als wollten gerade jetzt einige (Großindustrielle, Konzernchefs, Politiker) unbedingt an alten Lebensrichtlinien festhalten. Und gerade jetzt kommen so viele unerkannte Wahrheiten ans Licht. So z.B. die Mißbrauchsfälle einiger kirchlichen Institutionen oder die Bekennung zur Homosexualität, die wahren Zustände in landwirtschaftlichen Betrieben und deren Partnerkonzernen, die Enthüllungen über Inhaltsstoffe von Futter- und Lebensmitteln u.v.m.

Vielleicht war es jahrhundertelang normal oder notwendig aus Sicht des Menschen – Tiere zu jagen und zu töten. Mittlerweile kann man eine Entwicklung beobachten. Wir brauchen nicht mehr hinter einem Hasen oder Hirsch herzurennen, um zu überleben. Noch dazu muß man berücksichtigen, daß diese „Jäger“ sich auch – und vielleicht zum Großteil – von Pflanzen ernährt haben. „Der Mensch ist ein Allesfresser, dafür spricht, daß er mit den Händen Lanzen stechen und Messer benutzen kann“. Der Mensch ist v.a.aber ein Pflanzenfresser, dafür sprechen seine Zähne und seine Magen-Darm-Struktur inklusive seiner Verdauungsenzyme im Speichel. Viele Ansichten sind veraltet, ebenso viele wissenschaftliche Forschungsergebnisse revidiert oder erneuert. Der Mensch hatte auch mal Fell und konnte Wasser mit seinen Sinnen aufspüren…Wir sind in einem anderen Zeitalter, in einer anderen Entwicklung. Kein Mensch könnte ohne ein Gewehr oder anderes technisches Gerät ein Beutetier töten. Er kann aber Äpfel pflücken oder mit seinen Händen Samen sähen und Pflanzen ernten.Wir sind im Jetzt. Jetzt und hier gibt es Bedürfnisse von Lebewesen, ja vom ganzen Planeten, die sich geändert haben. Es gibt Tierfabriken, Akkordschlachthöfe, Blumenzuchten in Wüstengebieten, Atombombentests unter Wasser u.v.m.Wir sollten darauf reagieren, es nicht ignorieren. Milliarden von Tieren werden für unsere Ernährung, für unsere Freizeit missbraucht, gequält und getötet. Regenwälder werden abgerodet, Erdrutsche zerstören dadurch ganze Staaten, entziehen den Bewohnern die Lebensgrundlage. Es gibt genug zu ändern! Es gibt genug, das neu zu überdenken ist, Altes loszulassen. Vielleicht auch das darwinsche Prinzip des Stärkeren. Vielleicht ist es nicht gut, wenn ein Stärkerer alles in die Hand nimmt…

Viele Religionen träumen vom Garten Eden, vom Nirvana, von einem Zustand absoluten Friedens, absoluter Liebe und Glückseligkeit. Vielleicht ist es das, was die Erde anstreben sollte. Alle sollen in Frieden leben. Vielleicht frißt der Löwe irgendwann nur noch Pflanzen, die kein Leid empfinden können…Die Liebe macht so vieles möglich, sie besiegt die Gewalt. Sie besiegt die Herrschsucht und den Egoismus. Und: Sie ist in allen Spezies vorhanden und verbindet diese letztlich auch. Nutzen wir dies! Empfangen wir die Liebe und geben sie weiter!!!

http://youtu.be/C8DHaJiKgNQ

© Soni Suette